Arbeitsmarkt in Thailand – Ausblick auf 2023

Personalsuche in Thailand wird weiter zur Herausforderung

Nach Einschätzung von Sanet CREATING CAREERS, the thailändischen Personalagentur für international tätige Unternehmen in Thailand, wird der Arbeitsmarkt 2023 die kritische Phase der Personalreduzierung, während der COVID-Krise weitestgehend überwunden haben. Aber was bedeutet die neue Situation für Arbeitnehmer und Unternehmer?

Die Inflationsrate, die derzeit stabil um 8 % schwankt, wird den Arbeitsmarkt voraussichtlich zusätzlich zu dem anstehenden Neu- und Wiedereinstellungen der Wirtschaft anspannen. Hinzu kommen Ankündigungen aus der Politik, die zumindest die Erwartungshaltung auf jährlich Anhebungen der Löhne für ungelernte Arbeit um jährlich rund 9 % begründen.

Die regelmäßigen Gehaltserhöhung für gut ausgebildeter Techniker und kaufmännische Mitarbeiter wird zwar voraussichtlich wie in den meisten Industrieländern unter der Inflationsrate bleiben. Die Steigerungen insbesondere für Lebensmittel, Transport und Wohnung werden aber dennoch in Gehaltserwartungen der Mitarbeiter widergespiegelt werden.

Was bedeutet diese Situation für Unternehmen und Arbeitskräfte?

Die Unternehmen werden nach COVID verstärkt dem internationalen Trend folgen, und auf Automatisierung statt auf billige Arbeitskräfte setzen. Der Fokus der Personalpolitik wird deshalb auf dem Halten und dem Recruiting von qualifizierten und mit dem Unternehmen verbundenen Mitarbeitern liegen. Auch hier wird „Klasse vor Masse“ gehen.

Diese zu gewinnen wird entscheidend für die Zukunft vieler Unternehmen sein, zumal aus der COVID-Zeit ein Vielzahl sehr selbstbezogener und weniger teamorientierter Mitarbeiter auf der Suche nach missverstandener „Work-Life-Balance“ in immer kürzeren Abständen durch die Unternehmen ziehen.

Professionelle Personalauswahl durch qualifizierte Personalvermittler, Ausbildung, Zielsetzung, Teambuilding, gute Krankenversicherungen und Erfolgsanreize sind der Weg in den Erfolg für gute Unternehmen. Die darin Schwachen werden mit steigenden Gehaltsforderungen sowie teurer und leistungsmindernder Fluktuation leben müssen.

Für Mitarbeiter bedeutet dies zunächst Ausbildung und nochmals Ausbildung. Auf dem untersten Sektor wollen Thai kaum noch arbeiten und die Konkurrenz aus Myanmar ist groß. Diese Konkurrenz reicht heute bis hinein in die gehobenen Dienstleistungsbranchen, insbesondere in den Tourismus und in die Gastronomie.

Wer top bezahlte Jobs sucht, muss Englischkenntnisse vorweisen, die nicht selten zu 50 – 80 % mehr Gehalt als bei reinen Muttersprachlern führen. Im Vorstellungsgespräch sollte das Interesse am Unternehmen größer sein als an der eigenen „Comfort Zone“. Und man sollte die Ratschläge derer vergessen, die zu häufigem Wechsel raten weil, man dann vermeintlich mehr lernt.

Unternehmen bezahlen aus den oben genannten Gründen deutlich mehr für Mitarbeiter, die in jedem Job mindestens 2 Jahre echte Kenntnisse erworben haben und Bereitschaft zeigen, mit einem Unternehmen auch langfristig zu wachsen.

Unter dem Strich: Thailands Arbeitsmarkt wird in der Struktur internationaler und wird dem Land auch ohne Billiglohn zu wirtschaftlichem Erfolg führen. Voraussetzung ist, dass Unternehmen Leistung fordern und belohnen, und die Mitarbeiter nicht der Versuchung erliegen, wie in vielen westlichen Ländern die eigene „Comfort Zone“ einer strukturierten und stets lernbereiten Karriere vorzuziehen.