Ein Blick auf Myanmar und die Philippinen

Myanmar öffnet Wohnungsmarkt für Ausländer

Positive Auswirkungen auch auf die Wohnkosten

Der Gesetzgeber in Myanmar erlaubt es nunmehr, dass 40 Prozent der Wohnungen eines Apartmenthauses im Besitz von Ausländern stehen dürfen. Man orientiert sich danach an der Rechtslage in Thailand, wo Ausländer auch kein Landeigentum erwerben können. Erlaubt ist aber Teileigentum, als Eigentumswohnungen in einem Gebäude, solange die Ausländer einen gewissen Prozentsatz nicht übersteigen.

Dieser Entscheidung vorausgegangen war ein Überangebot an Luxuswohnungen, weil sich Investoren ausschließlich auf den High-End-Sektor konzentriert und dabei binnen zwei Jahren fast 7.000 Luxuswohnungen geschaffen hatten. Nun hat die Regierung über 200 Hochbauten mit teuren Appartements gestoppt. Es geht jetzt mit Nachdruck darum, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Unterversorgung an Wohnraum für mittlere und ärmere Bevölkerungsschichten soll bekämpft werden.

Das weiter bestehende Überangebot an Luxuswohnungen und die somit sinkenden Preise bieten nunmehr im Zusammenhang mit der neuen Rechtslage für Ausländer eine gute Gelegenheit, eine Eigentumswohnung zu erwerben.

Aber aufgepasst: Käufer sollten sich Gewissheit verschaffen, dass mindestens 70 % der Wohnungen sicher vermietet oder verkauft sind. Niemand möchte am Ende eine Wohnung in einem Konkurs gegangenen Gesamtbau besitzen, in dem es weder Mitmieter, noch Strom oder eine Hausverwaltung gibt!

Lukas Brandau studierte Südostasienwissenschaften an der Universität Bonn und der National University in Singapore. Nach Stationen im Deutschen Bundestag und der German Asia-Pacific Business Association in Hamburg, ist er seit 2011 Geschäftsführer von econAN international GmbH und Partner des Sanet Netzwerks.

Schwerpunktmäßig engagiert sich econAN international GmbH mit einem eigenen Büro in Myanmar und Laos. Als Dienstleister für diese aufstrebenden Volkswirtschaften unterstützt econAN bei der Markterschließung, schafft Vertriebswege, begleitet Investitionen und entwickelt Projekte. Das Kundenspektrum umfasst zahlreiche Unternehmen aus dem Privatsektor sowie Institutionen der Außenwirtschaftsförderung.

Myanmar bietet Potential für Konsumwaren

Immer mehr Luxusgüter in Shopping Malls und Fachgeschäften

Immer mehr Luxus-Marken finden den Markteintritt nach Myanmar. Das hohe Wirtschaftswachstum und die Konzentration des neuen Reichtums auf „neureiche“ Gewinner der Veränderungen führte dazu, dass unter den 150.000 Neuzulassungen im Kfz-Bereich auch zahlreiche westliche High-end-Marken wie BMW, Mercedes oder Chevrolet zu finden sind.

Auch im Konsumgüterbereich haben Internationale Marken wie Nike und Adidas eigene „Flagship-Stores“ in der neu erbauten, hochmodernen Shopping Mall „Myanmar Plaza“ eröffnet. Darüber hinaus gibt es zunehmend gut sortierte Fachgeschäfte, die zahlreiche westliche Luxusmarken anbieten.

Insgesamt ist der private Konsum im vergangenen Jahr um 15 Prozent gewachsen und liegt damit doppelt so hoch wie das allgemeine Wirtschaftswachstum des Landes. Ein durchschnittlicher Konsument in Myanmar investiert rund 45 Prozent seines Einkommens in Konsumgüter.

Es zeigt sich, dass auch die von Sanet angeratene Zurückhaltung der Konsumgüterhersteller langsam in eine zumindest interessierte Marktbeobachtung übergehen sollte. Der Zeitpunkt scheint nicht mehr allzu fern, zu dem sich ein früher Markteintritt lohnen könnte, um Marktanteile nachhaltig zu sichern.

Die Philippinen wollen an die ASEAN-Spitze

Steuersenkungen und Öffnungen für Auslandsinvestitionen

Bis in die 80er Jahre hinein waren die Philippinen das, was später die Japaner darstellten: die sichtbare und anscheinend überlegene Konkurrenz zu westlichen Wirtschaftsnationen. Bedingt durch übermäßige Korruption und den harten Griff herrschender Familien über die gesamte Wirtschaft sackte das Land wirtschaftlich ab, und Investoren zogen sich zurück.

Bis 2022 will die neue Regierung nun die Kehrtwende schaffen. Sie wollen das Land zu den drei führenden Wirtschaftsnationen in Südostasien aufschließen lassen. Dazu sollen die Rahmenbedingungen für ausländische Direktinvestitionen deutlich attraktiver werden. Die „Negativliste“ von Industrien, die Ausländern verschlossen sind, soll drastisch reduziert werden. Speziell die Sektoren Medien, Einzelhandel, Sicherheit, Bergbau und Aquakulturen sollen für Ausländer geöffnet werden.

Zudem sollen bürokratische Schranken abgebaut und die Körperschaftssteuer reduziert werden. Die UN sieht deshalb die Philippinen bereits in den kommenden drei Jahren unter den „Top 15“ Investitionszielen für ausländische Investoren.