Der Oktober 2022 bringt für die SANET ASEAN ADVISORS, seit 2004 das erfahrene deutschsprachige Beraterteam in Bangkok, viel Neues. Die deutsch-thailändischen Farben der Gruppe werden nun durch ein leuchtendes „Rot-Weiß-Rot“ ergänzt. Der Linzer Jurist und zusätzlich in Thailand graduierte Fachmann für internationales Wirtschaftsrecht der ASEAN, Mag. Fabian Sonntagbauer, LL.M., übernahm wesentliche Geschäftsanteile der Gruppe und stellt gemeinsam mit der neuen GM Kanyaphat Meetongpun die „Next Generation“ von Sanet.
Am 7. Oktober 2022 beschlossen Gesellschafter und Board of Directors zudem formal den Beitrittsantrag zum Internationalen Anwaltsnetzwerk AVOLINK. Die Mitgründung einer internationalen Beratungsorganisation mit führenden Beratungsunternehmen aus allen Teilen Asiens soll zudem schon bald verkündet werden.
Unsere Redaktion hatte Gelegenheit, mit Sanet Gründer Dr. Gunter Denk und COO Mag. Fabian Sonntagbauer ein erstes Exklusivinterview zur neuen Struktur zu führen.
Gegenwart und Zukunft: Das erfahrene und das neue Management von Sanet im Interview
Redaktion: Herr Sonntagbauer, was treibt einen Österreicher, seine berufliche Zukunft in Thailand zu suchen?
Österreicher waren schon immer international und ASEAN-affin. Schauen Sie sich nur die intensive Wirtschaftsförderung von Advantage Austria an, das die Internationalisierung österreichischer Firmen seit Jahren mit großem Erfolg vorangetrieben hat.
Redaktion: Und jetzt gleich im Management einer etablierten Beratergruppe wie Sanet? Geht das nicht etwas schnell?
Was heißt hier schnell? Als Jurist habe ich Erfahrung in einer Anwaltskanzlei am Industriestandort Linz gesammelt, und dann habe ich in meinem zusätzlichen Masterstudium in Bangkok eine Menge über thailändisches Ausländerrecht und das Wirtschaftsrecht der ASEAN gelernt. Wie lange sollte ich denn noch warten, bevor ich Verantwortung übernehme?
Dr. Denk: … und vergessen Sie nicht, dass Fabian Sonntagbauer fast ein Jahr praktische Erfahrung als „Visiting Expert“ bei Sanet gesammelt hat!
Redaktion: Ach ja, Dr. Denk, und Sie haben nun keine Lust mehr auf Arbeit?
Hallo? Wenn man mit 71 Jahren noch regelmäßig 50 Wochenstunden und mehr arbeitet, dann geht das sicher nicht ohne „Lust“ daran. Aber Verantwortung Zug um Zug abzugeben, dazu muss man als Berater wie auch als Unternehmer bereit sein. Sonst läuft was schief.
Redaktion: Na, wenn das aber so ist, dann gilt wohl eher „die Katze lässt das Mausen nicht.“ Werden Sie wirklich Verantwortung abgeben?
Dr. Denk: Ich verstehe die Anspielung (lacht). Aber formal ist das ja vorsorglich schon geschehen. Ich habe meine Anteile an Sanet abgegeben und bin auch nicht mehr Geschäftsführer. Ich berate vielmehr nun die Berater! Und Verantwortung abgeben heißt im Idealfall auch, Erfahrung und Wissen weiterzugeben. Ich denke, das passt schon.
Redaktion: Okay, glauben wir das mal. Und nun, was wollen Sie jetzt ändern bei Sanet, Herr Sonntagbauer?
Mag. Sonntagbauer: Nennen Sie es besser „fortentwickeln“! Es ist schon eine Menge Arbeit, das Erreichte zu erhalten und dabei hilft mir Dr. Denk noch möglichst lange.
Redaktion: Keine Ausrede bitte, was wollen Sie dann eben „Fortentwickeln“?
Mag. Sonntagbauer: Sie drängen! Aber gut, natürlich habe ich Pläne. Dazu gehört, die lokale Beratungspräsenz in Thailand auszubauen. Das heißt, unsere Dienstleistungen zum Beispiel in der Managementberatung, bei Restrukturierungen, in der Rechtsberatung, in der Personalentwicklung und besonders in unserem erfolgreichen Recruiting auch im Land verstärkt anzubieten.
CEO und Mitgründerin von Sanet, Chulalux Chinwong Denk, mit ihrem neuen Co-Manager, COO Fabian Sonntagbauer.
Redaktion: Das wird nicht leicht. Beratung ist kein sehr etabliertes Produkt in Asien …
Mag. Sonntagbauer: … aber vergessen Sie nicht, es gibt tausende von internationalen und auch modern-international ausgerichteten Betrieben in Thailand.
Redaktion: Und das war es dann mit der Fortentwicklung?!
Mag Sonntagbauer: Sie drängen schon wieder (lacht). Aber warten Sie es ab: Gerade haben wir uns einem internationalen Anwaltsverband mit fast 300 Kanzleien als exklusive Partner in Thailand angeschlossen. Verhandlungen mit der wohl derzeit besten deutschsprachigen Beratergruppe in Indien und einer renommierten deutschen Chinaberatung über eine gemeinsame Firmengründung stehen noch in diesem Jahr vor dem Abschluss.
Redaktion: Und was haben Sie Ihren rot-weiß-roten Landsleuten zu bieten?
Mag. Sonntagbauer: Wir sind ein Beratungsunternehmen für ganz Europa mit langjähriger Klientel aus Deutschland, Benelux, Dänemark, Frankreich und natürlich den deutschsprachigen D-A-CH – Staaten. Darüber hinaus haben wir Österreicher eine natürliche Bindungen nach ganz Osteuropa.
Außerdem nutzen meine Landsleute im Gegensatz zu den angestammten Klienten viel zu wenig das Modell eines Service Hubs in Form einer Business Unit bei Sanet Trade & Services, dass speziell für den Markteintritt von KMUs gedacht ist. Hier hoffe ich, dass uns die österreichische Wirtschaftskammer beim Bekanntmachen hilft. Schließlich bleiben unser Top-Qualitätsprodukte wie Machbarkeitsstudien und praktische Begleitung von Investitionen sowie die Organisation des Markteintritts weiterhin im Fokus.
Redaktion: Na, das schaut nach viel Arbeit aus. Ein Schlusswort, meine Herren?
Mag. Sonntagbauer: Ja. Für mich gilt, dass ein Unternehmen nur so viel Wert ist wie seine Mitarbeiter. Den großartigen thailändischen Talenten, die wir haben, will ich mich sehr widmen. Und natürlich: Danke an Chulalux und Dr. Gunter Denk, die mich in die erfolgreiche Sanet-Familie aufgenommen haben.
Dr. Denk: Da habe ich wenig hinzuzufügen. Wir sind eine Thai Firma mit rund 30 thailändischen und zudem nunmehr deutschen, österreichischen, schweizer und französischen Mitarbeitern und Managern.
Wir wollen auch in Zukunft die wirtschaftlichen und kulturellen Botschafter zwischen Unternehmen aus Thailand und ganz Europa sein.
Redaktion: Das ist wirklich ein gutes Ziel. Viel Glück dabei.